Anna Ernst, Debora Tchotchov

NEXTCOMIC-Festival

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Anna Ernst, Debora Tchotchov

nextcomic.austria
Steyr // Kulturverein Röda
Gaswerkgasse 2, 4400 Steyr

18. – 24. März // Mo-So 15-18 Uhr, Do-Sa 15-20 Uhr
Opening: 17.3., 18 Uhr + Konzert
Finissage: 24.3., 18 Uhr + Konzert
Suuuper Samstag: 18.3. 15-18 Uhr + Konzert

röda.at
www.nextcomic-roeda.at

 


Anna Ernst

Anna Ernst, geboren am 26.07.2000 lebt, arbeitet und studiert in Salzburg. Sie fand über das Dotwork-Zeichnen ihre Liebe zur Körperkunst. Nach knapp vier Jahren Verwirklichung mit lediglich der Nadel und eigenen Hand absolvierte sie die Ausbildung zur Tätowiererin und arbeitet seit Oktober 2020 bei BALU SALZBURG. Am Mozarteum geht sie ihrem Studium der Bildenden Künste und Gestaltung nach, wo sie in der Klasse für Fotografie und neue Medien studiert.

Ihre Vorliebe für die Fotografie und das Weiterverarbeiten von Fotomaterial prägt auch ihre Zeichnungen unter der Haut. Jener Prozess schließt sich in einem Kreis mit ihrer fotografischen Arbeit: Ihre Designs, beginnend mit einem Ursprung in Fotografien – aus eigenen Recherchen oder Bilder ihrer KundInnen – geht über die Zeichnung unter der Haut, in deren Stil sich wiederum ihre Liebe zum Filmkorn in analogen Fotografien wiederspiegelt. Abschließend endet der Prozess mit einem Foto der Zeichnung unter der Haut ihrer KundInnen, das für beide Seiten eine wichtige und bleibende Erinnerung darstellt.

Besondere Wichtigkeit stellen für sie auch die zwischenmenschlichen Prozesse zwischen ihren KundInnen und ihr selbst dar, die für sie mehr darstellen als nur die Umsetzung ihres Handwerks. Mit dem sich Einlassen auf die Vorstellungen ihrer KundInnen und deren Wunsch, ihre Zeichnung für lange Zeit unter der Haut tragen zu wollen, beginnt ein Prozess des beidseitigen Vertrauens, der weitaus mehr beinhaltet, als man als Betrachter ihrer Tätowierungen sehen kann.

„Durch meinen Zeichenprozess verewigen sich auch immer zweierlei Gefühlswelten auf dem Körper – die meiner KundInnen und meine eigene.“


Debora Tchotchov

Debora Tchotchov, geboren am 29.7.2000 in Salzburg mit bulgarischen Wurzeln, arbeitet und studiert in Salzburg. Privat ist sie primär in der Fotografie, in unterschiedlichsten Bereichen, tätig. An der Universität Mozarteum für Bildende Künste nähert sie sich seit Herbst 2022 weiteren künstlerischen Techniken an.

In ihrer fotografischen Arbeit beschäftigt sie sich oftmals mit Themen, die eine gesellschaftliche Relevanz teilen. Ihre Interessen umfassen den menschlichen Geist, seine Motivation und Lebensweise. Am liebsten stellt sie Phänomene, Träume und Tabuthemen, die uns in unserem Alltag beschäftigen, dar und teilt mit den Betrachtenden den Blick in die „unteren/unbeachteten Etagen“ der Menschheit.

In dieser Ausstellung fokussiert sich Debora auf die Geschichten, die Menschen unter ihrer Haut für sie sprechen lassen. Diese auf der Haut verewigten Erzählungen in Tinte können meist nur mit viel Aufwand wieder entfernt werden. Dennoch ändern viele im Laufe der Zeit ihre Meinung zum Motiv, dessen Bedeutung oder zu dem/derjenigen, die dieses Tattoo gestochen hat.
Es gibt kaum ein Thema, das so vielfältige Meinungen und Emotionen birgt –
Ob positive oder negative Einblicke – so vielfältige Meinungen hört und sieht man selten zu einem Thema. Damit möchte sie die Wichtigkeit des Tätowierens nochmal hervorheben und dazu anregen, intensiver darüber nachzudenken.

„Die Intimität, die man zum Stechenden aufbaut, ist sehr intensiv. Unter anderem konnte ich aus diesem Grund Anna Ernst kennenlernen. Einen Menschen, der mir mittlerweile sehr wichtig geworden ist und mir im Privaten aber auch in künstlerischen Aufgaben stets weiterhilft und an meiner Seite steht.
Ich bin sehr dankbar mich mit ihr diesem Thema widmen zu dürfen.“


Anna Ernst, Debora Tchotchov

(L)INKED

Der Kulturverein Röda widmet dem Tätowieren eine Ausstellung.

Die Entscheidung zu einem Tattoo ist eine Bindung auf Lebenszeit. Besondere Menschen und Haustieren sind traditionell beliebte Motive, um auf der eigenen Haut verewigt zu werden. Hierbei hält das Tattoo oft länger als das zwischenmenschliche Verhältnis – man trägt es meist auch über die Trennung oder den Tod des geliebten Menschen bzw. Tieres hinaus.

Die einst leidenschaftlich getroffene Entscheidung für ein Motiv sorgt beim Träger oder der Trägerin nicht nur für positive Gefühle wie Stolz und Freude. Nicht selten führt sie auch zu Schmerz, Reue und oft unglücklichen Versuchen, dieses Motiv wieder zu ändern. Dabei ist das Entfernen der Zeichnung unter der Haut oft schmerzhafter als dessen Entstehung.

Für die Künstlerin, Fotografin und Tätowiererin Anna Ernst ist das Tätowieren ein sehr intimer Prozess, für den sie sich ihre Kunden und Kundinnen sowie die Motive sorgfältig aussucht. Für diese Ausstellung wählte sie bewusst Debora Tchotchov als Partnerin, da beide sich über eben diesen sensiblen Prozess des Tätowierens kennengelernt haben. Aus einer einzigen Zeichnung unter der Haut entwickelte sich in diesem Fall eine bedeutende Freundschaft.

Debora Tchotchov ist Fotografin und wird im Gegenzug zur Position der Tätowiererin die Seite von Kunden und Kundinnen hinterfragen. Festgehalten in Interviews und Portraits wird sie unterschiedlichste Zugänge von Menschen herausarbeiten, die sich Zeichnungen unter ihrer Haut verewigen lassen.


SUUUUPER-Samstag:
Sa, 18.3. 2023 von 15 – 18 Uhr
Workshop mit Anna Ernst und Debora Tchotchov über die Kunst des Tätowierens, die Wahl des richtigen Motivs, die Suche nach dem passenden Tattoo-Artist, Abläufe in einem Tattoostudio, usw.

Die Besucher_innen können vor Ort eigene Skizzen anfertigen oder Zeichnungen mit Motiven mitbringen und sich über die Machbarkeit, verschiedene Stile und Techniken beraten lassen.