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Comic @ LINZ, OÖ Kulturquartier
1 OG // OÖ Kulturquartier // Foyer
11. – 19. März // Mo-So 10-19 Uhr
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Herausgeberin
ISABEL KREITZIsabel Kreitz besuchte die Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und die Parsons School in New York. Seit dem zeichnet sie Comics, vom Zeitungsstrip bis zur Graphic Novel. Bereits 1996 setzte sie Uwe Timms Roman »Die Entdeckung der Currywurst« als Comic um. Neben ihren eigenen Geschichten wie »Die Sache mit Sorge«, für die sie 2008 den Sondermann-Preis der Frankfurter Buchmesse erhielt, schuf sie Comicadaptionen verschiedener Erich-Kästner-Werke und wurde für »Der 35. Mai« im selben Jahr mit dem Max-und-Moritz-Preis geehrt. Ihre Graphic Novel „Haarmann“ (Szenario Peer Meter) bekam 2011 den Sondermann-Preis für den besten deutschen Comic, und schließlich wurde Isabel Kreitz 2012 mit dem Max-und-Moritz-Preis als „Bester deutscher Zeichner“ ausgezeichnet. Die UnheimlichenIn der Reihe »Die Unheimlichen« interpretieren deutsche Comiczeichner*innen klassische und moderne Schauergeschichten neu. Herausgeberin ist Isabel Kreitz, die selbst eine der besten Comiczeichnerinnen Deutschlands und dazu eine passionierte Leserin von Gruselliteratur ist. Band 1: Den Nachfolgern im Nachtleben // Isabel Kreitz, Sarah Khan |
„Die Unheimlichen“, erschienen bei Carlsen, ist eine von Isabel Kreitz herausgegebene Reihe klassischer und moderner Schauergeschichten, die von verschiedenen deutschsprachigen Comic-Künstlern und -Künstlerinnen interpretiert werden.
Herausgeberin ist Isabel Kreitz, die selbst eine der besten Comiczeichnerinnen Deutschlands und dazu eine passionierte Leserin von Gruselliteratur ist. Horror kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, das will Isabel Kreitz mit ihrer Reihe zeigen. Die Literaturadaptionen spannen einen Bogen von frühen Autoren (Edgar Allan Poe) zu Aktuellen (Sarah Khan), wobei der Umgang mit den Literaturvorlagen mal mehr, mal weniger respektvoll geschieht.
Bei der Auswahl der Zeichner und Zeichnerinnen ging es Kreiz darum, dass sie einen eigenen grafischen Stil, als auch einen eigenen Erzählstil haben. Dadurch gelingt es bekannte Horrorgeschichten in eine eigene, neue Form zu bringen und persönliches in die Erzählungen einfließen zu lassen.
Insgesamt zehn Bände wird die Serie umfassen, das letzte Buch erscheint im Mai 2022.
Die Gruselgeschichten der jungen deutschen Schriftstellerin Sarah Khan spielen im heutigen Berlin. Wenn in ihrer Kurzgeschichte „Den Nachfolgern im Nachtleben“ die Berliner Schickeria einen verstorbenen Partylöwen ausgräbt und zu neuem Leben erweckt, um herauszufinden, ob das Nachtleben der Achtzigerjahre vielleicht besser war, dann zeigt Isabel Kreitz mit ihren Bildern erst wie schaurig diese Idee ist.
In Poes „Berenice“ geht es um unerfüllte Liebe und die Frage, wohin es führen kann, wenn der ungeliebte Part die Kontrolle über sich selbst verliert. Sein Held besitzt schließlich ein Schächtelchen mit den perlweißen Zähnen der Angebeteten und erinnert sich nicht, wie er dazu gekommen ist.
Dass Lukas Jüliger den Leser ist das Reich der Otaku entführt, ist ebenso überraschend wie schlüssig, denn in dieser japanischen Fankultur ist Fetischismus selbstverständlich, aber Kontrollverlust unvorstellbar.
Nicht jeder denkt bei der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek an Vampire. In dieser frühen Geschichte ist ihr mysteriöser Fremder, der in einem österreischen Provinzkaff auftaucht, tatsächlich einer. Da ist ihr Landsmann Nicolas Mahler ganz in seinem Element. Genussvoll zeichnet er den grantelnden Caféhauszombie und zitiert dabei mit leichtem Strich klassische Horrorfilme. Entstanden ist ein schön schauriges und herzzerreißend komisches Kleinod.
John Kendrick Bangs sehr humorvollen Beschreibung, wie man sich eines Wassergespensts erfolgreich entledigt, bekommt von Barbara Yelin Leben (und Tod) eingehaucht. Wundervoll britisch ist die Atmosphäre, die sie hier zeichnet, der skizzenhafte Strich flüchtig und schön wie das Gespenst und der Einsatz der Farbe kraftvoll wie das Element Wasser selbst.
Dies ist der 4. Band, der von Isabel Kreitz herausgegebenen Reihe „Die Unheimlichen“ in der deutsche Comickünstler Werke der Gruselliteratur adaptieren.
Theodor Fontane hat immer wieder über die menschlichen Abgründe geschrieben. Sein Klassiker „Unterm Birnbaum“ beschreibt die Ängste seiner Protagonisten, ihre verzweifelten Taten und deren unheiligen Konsequenzen.
Die Hamburger Comiczeichnerin Birgit Weyhe hat mit expressivem Strich und einzigartigem Sinn für Bildsprache eine modernes Meisterwerk daraus gemacht.
Vor rund 2000 Jahren schrieb Sophokles „Antigone“, eine klassische griechische Tragödie. Heute würde man Antigone eine starke Frau nennen, und dass sie von König Kreon, ihrem eigenen Onkel und Ziehvater, lebendig eingemauert wurde, war wohl zu jeder Zeit ein Horror. Die Zeichnerin Olivia Vieweg liebt dieses Genre und hat mit „Endzeit“ bereits eine Graphic Novel und einen Zombiefilm veröffentlicht.
… die Ihnen eine mumifizierte Affenpfote erfüllen würde – hätten Sie keine Chance auch nur einen Wunsch zu formulieren, der nicht grauenhafteste Nebenwirkungen für Sie und Ihre Liebsten mit sich bringen würde!
Die Hamburger Illustratorin Sabine Wilharm, die durch Kinder- und Jugendbuchillustrationen berühmt wurde, hat diesen Klassiker der britischen Horrorliteratur als Graphic Novel adaptiert und führt uns mit ihren Bildern noch tiefer in diesen Albtraum.
Ralf König ist hierzulande der Großmeister des humoristischen Comics! Seit Jahrzehnten gelingt ihm ein hochkomisches Buch nach dem anderen. Ihren enormen Erfolg verdanken seine Werke aber der Tatsache, dass sie zwar vordergründig lustig ist, aber immer auch vielschichtig.
Dass König wirklich sehr gruselig erzählen kann, hat sein „Kondom des Grauens“ gezeigt, das einigen Männer den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat. Seine „Frankenstein“-Adaption wird sicher das Highlight der Reihe „Die Unheimlichen“.
Ein gruseliges Märchen als Comic
„Der Schatten“ ist beispielhaft für Hans Christian Andersens dunklere Kunstmärchen. Der Schatten behauptet von sich, die Welt und alles, was darin ist, gesehen zu haben, doch eine eigene Seele besitzt er nicht und giert deshalb nach der seines Herren. Für Andersen triumphiert nicht immer das Gute und so ist das Ende auch hier in Aike Arndts Adaption besonders düster für ein Märchen.
H. P. Lovecraft ist nicht nur der bedeutendste Gruselerzähler des 20. Jahrhunderts – er verfasste auch eine Kurzgeschichte, deren Protagonist Maler ist, und schuf damit die ideale Vorlage für den Abschlussband dieser Reihe.
Die Bilder des Schreckens, die der Künstler Pickman malt, entspringen nämlich nicht nur seiner Fantasie …
Mit Spannung darf man die Interpretation von Ulf K., bekannt für seinen schwarzen Humor, erwarten.