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Illustration @ LINZ, OÖ Kulturquartier
1 OG // Gewölbesaal // 10-19 Uhr
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Anna KohlweisAnna Kohlweis, geboren 1984 in Klagenfurt, lebt und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Malerei, Illustration, Songwriting, Lyrik, Video, Textilkunst, Prosa, Performance, und Musikproduktion. Mit drei Jahren klebt sie drei Stück Papier aneinander (Titel: „Staubsauger“), mit fünf schreibt sie ihr erstes, neunminütiges Gesangsstück („Wenn ich traurig bin, bin ich verloren“, BASF Audiokassette, Einzelstück). |
Die parallel entstandenen Serien „Inside Familiar“ und „Mothering Myself“ (2020) nehmen auf zwei Ideen Bezug: Das Haus als Sinnbild für das Konstrukt Familie (wird doch Familie unter anderem als „Lebensgemeinschaft unter einem Dach“ definiert) und das Haus als Sinnbild des eigenen Innenlebens. Zweiteres zieht sich seit langem durch die Arbeit von Anna Kohlweis: der Mensch wird Haus, das Haus wird Mensch, Räume als Speicherorte für Idee, Erinnerung, Erkenntnis, Geheimnis.
Das Wort „Familie“ hat keine Verpflichtung, sich auf Blutsverwandtschaft, ja nichtmal auf mehr als eine Person zu beziehen. Besonders Isolation während instabilen Zeiten wirft doch eine Frage auf: Wie kann ich meine eigene Familie sein?
„Mothering onself“ kommt im Psychotherapiekontext immer wieder auf; der Ansatz zur Selbstheilung, indem man sich selbst mit so viel Geduld und Liebe behandelt, wie es ein guter Elternteil machen würde.
„Inside Familiar“ zeichnet in vier Teilen verschiedene Phasen der Beziehung zum Haus, zum Zuhause des eigenen Ichs auf. Aufgespalten, doppelbödig, explorativ, stabil auf wackligen Pfosten stehend, stets auf der Suche.
„Mothering Myself“ fragt sich, wieviele Versionen meiner selbst denn überhaupt in mir zu finden sind. Muss ich sie alle versorgen, füttern, betüdeln, bekuscheln, muss ich mit allen Versionen meiner selbst leben? Kann ich mich ab und zu aus meinem Mensch-Haus abseilen und abhauen? Oder komme ich gar nicht weit, weil mir drei Ichs zeternd an den Beinen hängen?